Freitag, 19. September 2008

Barschalarm vor Sonnenuntergang

Was für ein herrlicher Tag! Viel zu schade, um bis in die Puppen im Büro zu bleiben. Kurzerhand hat mir mein Chef auch erlaubt, heute schon um 16:00h zu gehen, um noch ein paar Stunden am Wasser zu verbringen - was sich auch mal wieder gelohnt hat.

Das Wasser idyllisch und friedlich wie im Kinderbuch - die Enten kopfüber im Wasser, Schwänzchen in die Höhe: kurz vor 18:00h dann der erste Biß - Barsch auf Wurm. Nach dem alten Gesetz, was einmal beißt, beißt auch zweimal, ließ der nächste und auch der dritte nicht lange auf sich warten. Während zwischenzeitlich die Wasserratte ihren großen Auftritt hatte, um von einem Ufer zum anderen zu schwimmen.

Einen ganz besonderen Fang machte ich dann noch kurz vor Schluss: Auf Wurm verhakte sich eine fast 150g schwere große Miesmuschel an der Schnur, die ich staunend vorsichtig löste und wieder ins Wasser zurückgesetzt habe. Schon die letzten Tage konnte ich auch beobachten, wie Krähen von den sichtbar gewordenen Uferrändern an der Lahn oberhalb des noch trocken gelegten Wehres Muscheln in den Schnabel nehmen und aus 20m Höhe fallen lassen, um die am Boden zerschellte Frucht dann auslöffeln zu können - ganz schön raffiniert, diese Raben!

Immerhin tröstet der Fang mich auch ein wenig darüber hinweg, dass ein wohl leicht alkoholisierter Spaziergänger an der Lahn seine kleine Schnappes-Flasche kurzerhand in der Nähe meines Angelplatzes in das Wasser geworfen hat. Schweinerei!

Umso lustiger ist es, mit den langsam reif werdenden Samenkapseln des überall an der Lahn wuchernden indischen Springkrautes zu spielen - eine kleine Berührung mit der Hand reicht in der Regel aus, um die Kapsel zum Aufplatzen zu bringen - ein super Spaß zum Kringeln.

Mittwoch, 17. September 2008

Nebel

Schon recht früh nach Sonnenuntergang ziehen die Nebelschwaden auf und die Fledermäuse beginnen zu tanzen. Wenn dazu noch der Mond scheint und in seinem gespenstischen Antlitz aufs Wasser schielt kommt schon eine prima Kulisse zum Gruseln zusammen.

Hab heute zum ersten Mal mit Wurm auf Grund einen kleinen Döbel gehakt. Leider ist mir der kleine Schuppenflosser doch glatt wieder aus dem Kescher gehüpft. Mist! Hätte doch zu gerne gewusst, wie Du schmeckst, kleiner Döbi :-)

Mit dem Blinkern und Wobblen gab es kein Glück an der anderen Stelle. Offenbar habe ich den Dreh noch nicht so richtig raus.

Wehr trocken gelegt

Das Wehr bei den Stadtwerken Gießen ist seit kurzem mehr oder weniger trocken gelegt - weil hier endlich eine Fischtreppe entstehen soll, suchen im selben Zuge Taucher nach Überresten aus dem Zweiten Weltkrieg. Eine feine Sache, wie ich finde!

Sonntag, 14. September 2008

Wurmlutscher

Auch heute in den Abendstunden gab es leider kein Fischglück am Wasser zu finden. Würmer wurden kurzerhand abgelutscht, und auf meine ersten Blinkerversuche fiel auch kein Fisch rein: obwohl sich etwas hinter den Blinker pirschte und dann kurz vor dem Uferrand abdrehte.

Dennoch war die düster werdende Vollmondnacht am Wasser sicher ihre Augenblicke wert. Die Enten machten mehr krach als ich, und überall, wenn Tiere sich unbeobachtet fühlen, beginnen die Flussufer zu leben.

Jetzt noch darauf zu warten, bis die Aalzeit anfängt, erschien mir dennoch etwas zu müßig für einen Sonntagabend. Dafür hatte ich schon genug Stockaale mitgeblinkert ;-)

Putzig

Die Zeit für Schals und Anoraks kommt in großen Zügen näher. Der Schwan vom Wehr bei den Stadtwerken hat auch nichts besseres zu tun, als sein Federkleid zu durchbürsten und mit dem Kopf in den Flügeln knotend auf dem Wasser ein Nickerchen zu machen, um so gepflegt und ausgeruht auf seine Liebste zu warten. Was für ein Leben!

Diese Ruhe wird nur von Bootfahrern durchbrochen, wovon einige Herren es nicht lassen konnten, wie Richie und Headbanger im dunkelsten Hessisch über das Wasser zu brüllen: was man nicht alles anstellen kann, um sich wie ein toller Hecht zu fühlen.

Übrigens, die gute Edelsalami vom Billigdiscounter Ihrer Wahl scheint ein echter Hingucker zu sein: jedenfalls auf Grund ein leckerer Fetzen, um an der Aalglocke nach mehr zu läuten. Haken konnte ich jedoch leider nichts.

Damit es nicht heißt, ein Angler würde nichts tun, habe ich wenigstens - inspiriert vom sich pflegenden Schwan - ein wenig Müll eingesammelt, den andere Naturfreunde zuvor ans Ufer gebracht hatten.